PDA

Bekijk de volledige versie : Interne Antenne nutzen



swiss_man
26-08-2008, 00:40
Beim betrachten des Platinen-Layouts der Wlan-Karte des WL-500gP V1 ist mir aufgefallen, dass diese im Normalfall horizontal ausgerichtet ist, wenn man das Gerät normal auf den Tisch (oder sonst eine Ablagefläche) stellt. Dadurch kann die interne Antenne IMHO nicht wirklich etwas Sinnvolles empfangen.
Stellt man das Gerät nun so wie auf dem Foto abgebildet auf, dann sollte die interne Antenna (angedeutet durch den roten Balken) durchaus als zweite Antenne verwendbar sein.

http://www.denote.ch/wl-500gp.jpg

Offenbar ist sie aber deaktiviert, denn "wl antdiv" gibt bei mir 0 aus.
Testhalber habe ich mal alle Wlan-Verbindungen zum Router beendet und nachgeschaut, was der Router alles so empfangen kann ("wl scan" und anschliessend "wl scanresults").
Aktiviere ich nun beide Antennen für den Empfang mittels "wl antdiv 3", dann ist bei mir in den meisten Fällen das Signal-/Rauschverhältnis und/oder der Empfang besser.

Hat das mal jemand ausprobiert? (Evtl. muss der Router so platziert werden, dass der Geräteboden zu einem hinschaut, je nach den lokalen Verhältnissen.

Würde mich interessieren, ob das nur in meinem Fall zu einem besseren Empfang führt.

Die Sache hat nur einen Haken: Der Befehl "wl antdiv 3" wird bei einem Reboot zurückgesetzt. Bisher habe ich noch nicht herausbekommen, wie man die Einstellung für meinen Gerätetyp permanent speichern kann.

Das Gehäuse sieht übrigens diese Montageart vor; es finden sich am Gehäuseboden entsprechende Aussparungen für eine Wandbefestigung in zwei verschiedene Richtungen.

swiss_man

akbor
26-08-2008, 12:05
Um Diversity sinvoll nutzen zu können müssen die beiden Antennen gleiche Charakteristika haben und in der gleichen polarisationsebene ausgerichtet sein. Das mit der Polarisation versuchst du zu lösen, indem du den Router hochkant aufstellst. :) Ich kann dir folgende Tipps geben:

1. überprüfe, ob die interne Antenne auch wirklich angeschlossen ist. Da ist auf der WL-120g zwar eine Antenne auf dem PCB realisiert, aber da ist doch ein Kondensator nicht bestückt, sprich, die Antenne ist nicht angeschlossen.

2. Kombination aus der internen und der externen Antenne ist nicht optimal für Diversity. Eine der Antennen wird immer einen besseren Empfang haben, vermutlich die externe. Beim Senden wird vermutlich das gleiche gelten.

3. wl antdiv (für Receive) und wl txant (für Transmitt) kannst du dauerhaft in der post-boot schpeichern, so dass nach jedem Booten erneut in den gewünschten Mode umgeschaltet wird.

4. Diese Diversity-Geschichte bringt unter dem Strich so wenig, dass es die Mühe nicht wert ist. Die Verbesserung ist kaum (wenn überhaupt) messbar. Die Vorteile von Diversity liegen in Umgebungen mit vielen Interferenzen und mit Mehrwegausbreitung. Vielleicht ist meine Umgebung nicht "dreckig" genug, aber ich habe keine signifikante Verbesserung feststellen können. Ich habe meinen WL-500gP mit einer Kaufwariante der WL-120g (mit 2 Antennenbuchsen und ohne den Bestückungsfehler, der sich im Rx-Trakt bemerkbar macht) mit einem zusätzlichen Pigtail und 2 identischen Antennen für RX/Tx Diversity umgebaut. Ist zwar ganz nett, war aber unter dem Strich die Mühe nicht wert.

Gruß

Robert

swiss_man
26-08-2008, 19:56
Hatte das Gerät nur einmal geöffnet. Damals sah ich, dass es eine interne Antenne gab. Habe aber nicht nachgeschaut, wie sie angeschlossen ist. Aufgefallen war mir aber, dass sie aufgrund der Polarisation eben nur "hochkant" überhaupt etwas empfangen könnte. Also habe ich mir überlegt, dass sie zwar kaum fürs Senden geeignet ist, aber vielleicht fürs Empfangen, v.a. weil es bei mir im Haus ziemlich viele Reflexionsflächen gibt.
Diversity verlangt meines Wissens nur beim Senden identische Spezifikation. Beim Empfangen wird einfach geschaut, welche der Antennen das bessere Signal bekommt.
Dein Befehl für Diversity beim Empfangen funktioniert bei mir leider nicht. "wl antdiv" bleibt über einen Reboot nicht erhalten (Asus FW). Aber mit Olegs FW sollte das wohl kein Problem sein.
Ich werde einfach mal empirisch testen, ob Diversity besser ist, indem ich an einem Ort mit schlechter Verbindung mal grosse Daten übers Netz schaufle und die Zeit messe.
Kann nämlich gut sein, dass die vom Router angezeigten Werte (S/N) in der Realität nicht halten, was sie versprechen. Bei der Gelegenheit kann ich auch gleich empirisch die optimale Sendestärke heraustüfteln.

Vielen Dank noch für den Hinweis mit der zweiten externen Antenne. Hatte mit diesem Gedanken gespielt und bin natürlich froh zu wissen, dass es die Mühe nicht lohnt.

swiss_man

akbor
26-08-2008, 20:20
sorry, hatte falsche Befehle im Kopf, es heisst richtig

wl antdiv 3und

wl txant 3beide Befehle in die post-boot und gut is. Aber wie gesagt, da die Antennen unterschiedlich sind, wird eine der Antennen _immer_ den besseren Empfang haben. Du hast es auch selbst gesagt ;) Ich tippe auf die externe Antenne.

Gruß

Robert

newbiefan
26-08-2008, 20:56
wl antdiv 3 erlaubt dem Router von selbst die beste Antenne zu verwenden

Soweit ich weiss, gibt es nur die 3 Werte:

antdiv diversity rx
0 - antenne 0 intern
1 - antenne 1 extern
3 - automatische Auswahl der besten Antenne

txant Sendentenne
0 - antenne 0
1 - antenne 1
3 - verwendet die Antenne, welche zuletzt nach rx (3) verwendet wurde.

Zur Messung der realen Geschwindigkeit im Netz:
http://www.wl500g.info/showpost.php?p=78396&postcount=1

Allgemein: An meinen WRT's bringt die Diversity jedenfalls sehr viel, da an der Empfangsantenne eine Biquad haengt, am Asus wird's wohl weniger bringen, zumindest bringt es gar nichts, wenn beide Antennen gleich sind. Darueber hinaus ist lt. Gesetz die Veraenderung der Empfangsantenne die einzige legale Moeglichkeit, die Reichweite dramatisch zu erhoehen. Freilich muss die Gegenstelle genau gleich sein, sonst macht's ja keinen Sinn.
Wer eine Biquad als Feeder an einer Satschuessel verwendet hat wird genau wissen, was ich meine - immerhin liegt der Antennengewinn ueber > 20db - da kann man selbst mit normalen Sendeantennen erhebliche Reichweiten erzielen. Ausserdem sind kaum Stoerungen aus Nachbarnetzen moeglich. Leider darf man das ja nicht auf der Sendeantenne. Trotzdem ist es sehr interessant - z.Bspl. wer ist im Dorf online? Schlimm genug, dass sehr wenige WPA verwenden, die meisten Wlans offen sind und wenige WEP haben, je nach Entfernung zueinander.
Naja, fuer den normalen User kommt das aber wohl kaum in Frage. Wie gesagt trotzdem sehr interessant!
Ach ja, den Satschuessel Trick verwende ich bei meiner Schwester auf der Alm mit dem Huawei E220 und einem Asus - ohne geht gar nichts, nicht einmal GPRS - mit Schuessel habe ich volles UMTS Signal!

akbor
26-08-2008, 22:40
@newbiefan
das heisst, du schaffst mit

wl txdiv 0
wl antdiv 1 ?

Die Lösung hat aber mit Diversity nichts zu tun, du hast dieses Feature im Router für einen anderen Zweck umfunktioniert. Ist eine originelle Lösung, hast dir sozusagen grosse Ohren gebaut, verschenkst aber sicher ein paar dB auf der Gegenseite, weil du die interne Antenne zum Senden verwendest. Man kann genausogut an beiden APs eine Bi-Quad für Rx und Tx einsetzen. Lass uns den "Mehrgewinn" deiner Bi-Quad im Vergleich zu einer Serienantenne mit 5-6 dB annehmen. Bedenke, dass deine Bi-Quad ein dämpfungsbehaftetes Koaxkabel hat und die Serienantenne hat durch eine "donutförmige" Abstrahcharakteristik auch einen zarten Gewinn von theoretisch 2,15 dB. Wenn du den Router mit der Default-Einstellung von 19 mW betreibst, wo siehst du da ein Problem mit dem Gesetz?

Mich interessiern zur Zeit die Richtantennen überhaupt nicht. Ich rede hier von Diversity im Sinne des Erfinders, als Mittel gegen Interferenzen und gegen Mehrwegausbreitung. Ist auch praktisch, wenn man sich mit dem Notebook ein wenig hin und her bewegt. Eine Bi-Quad ist schon gut, um eine längere Distanz zu überbrücken und um einen stationären PC mit Internet zu versorgen, ich möchte mich aber mit meinem Notebook z.B. um den AP herum bewegen, das ist der Trick an der Geschichte, dafür brauche ich einen Dipol, nix Bi-Quad.

Du hast weiter oben geschrieben, dass eine Dosen-Antenne nichts taugt. Das stimmt so auch nicht. Eine Dosenantenne (also eine Waveguide) muss richtig berechnet werden, man darf sie nicht einfach so aus einer Pringles-Dose bauen. Neben Gewinn ist die Anpassung wichtig. Wenn eine schlecht angepasste Dosen-Antenne 50% der Leistung zurück zum Verstärker befördert, dann ist es weder für die Reichweite, noch für den Ausgangsverstärker gut. Eine Dosen-Antenne eignet sich auch hervorragend als Feed für eine Parabolschüssel.

Ok, genung gelabert, ich gehe schlafen :)

Gruß

Robert

newbiefan
27-08-2008, 20:37
Naaa Akbor, am Asus habe ich keine grossen Ohren...- LOL
Aber am Dachboden steht ein WRT54 GL als 400m Verbindung mit einer HGA7 als Sendeantenne und Biquad als Empfangsantenne. Und in der Gartenhuette steht ein WRT54GS ebenfalls mit einer HGA7 und einer Biquad. Die Sendeleistung ist auf ca. 14 db eingestellt, da kommen ca. 0,8-1,2 db als Verluste weg, die HGA7 bringt 7 db, macht zusammen 20 db, also genau die gesetzlichen 100mW EIRP. Nehme ich die orginale 2 db Sendeantenne und dafuer die Sendeleistung hoeher, habe ich staendig Probleme mit der Stabilitaet, klar das S/N Ratio ist mehr als schlecht. Und die Blechdosenantenne habe ich deshalb als ungeeignet eingestuft, weil es kaum jemand gibt der nach Y30ABK (Rothammel) eine Antenne auslegen kann und zudem gibt es einfach keine passenden Dosen (Lambda), da ist eine gute Biquad viel leichter herzustellen, passende gute Verbinder und super Kabel vorausgesetzt.
Aber Du hast mir jetzt einen Floh in's Ohr gesetzt, muesste am Asus eben ein Pigtail installieren, dann erspare ich mir vielleicht einen Router....:rolleyes:
( Kann ja auch leicht reden, meine Bruder hat auch ein OE2XXX Kennzeichen)
naja und gute Anleitungen bzw. verlaessliche Messungen gibt es ja z.Bspl:
http://www.lecad.uni-lj.si/~leon/other/wlan/biquad/index.html

LG
Helmut

akbor
27-08-2008, 21:18
Hallo Helmut,

wenn Du unbedingt ein WL-500gP mit zwei reverse SMA Anschlüssen haben willst... das bringt mich doch auf eine Idee :D

Ich habe mir neulich ein WL-500W zugelegt und mein WL-500gP wird demnächst frei ;)

Nochwas zu der Dosen-Antenne. Es ist keine grosse Kunst, eine vorher berecnete "Dose" aus Blech zusammen zu löten. Es gab mal einen Artikel in der c't 25/2007. Ich habe wenig Funkamateur-Hintergrud, ist Waveguide für Funkamateure überhaupt von Intresse? Als Funkamateur würde ich mir ein Yagi-Array bauen. Ist zwar sauaufwendig, dafür kannst du den anderen was zeigen, nicht so eine Dosen- oder CD-Spindel-Antenne ;)

Gruß

Robert

newbiefan
27-08-2008, 21:47
Hallo Robert,


Hallo Helmut,

wenn Du unbedingt ein WL-500gP mit zwei reverse SMA Anschlüssen haben willst... das bringt mich doch auf eine Idee :D

Ich habe mir neulich ein WL-500W zugelegt und mein WL-500gP wird demnächst frei ;)

Nochwas zu der Dosen-Antenne. Es ist keine grosse Kunst, eine vorher berecnete "Dose" aus Blech zusammen zu löten. Es gab mal einen Artikel in der c't 25/2007. Ich habe wenig Funkamateur-Hintergrud, ist Waveguide für Funkamateure überhaupt von Intresse? Als Funkamateur würde ich mir ein Yagi-Array bauen. Ist zwar sauaufwendig, dafür kannst du den anderen was zeigen, nicht so eine Dosen- oder CD-Spindel-Antenne ;)

Gruß

Robert

Yagi aus Messing gibt es schon, ist super fuer die Polarisation=sehr wenig Stoerungen, aber die Anpassung (Einspeisung) ist wahrlich nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht. Zudem ist reagiert das Ding extrem empfindlich bei hoher Luftfeuchtigkeit und fuer eine Versilberung (kathodisch) habe ich keine Zeit. Extreme Reichweiten brauche ich sowieso nicht, meine Verbindung steht bei jedem Wetter mit voller Geschwindigkeit.
Naja eine Dose zu loeten mag zwar gehen, ist mir aber doch zu umstaendlich, meinen Loetpruegel auszupacken.
Wegen der anderen Sache habe ich Dir eine PM gesandt.
LG
Helmut

akbor
28-08-2008, 15:27
@swiss_man

einen Tipp hätte ich noch für dich, wie du herausfinden kannst, ob die Empfangs-Diversity was bringt. Tippe mal folgende Befehle in die Konsole ein:

wl scan
wl scanresults

Zwischen den Befehlen mal paar Sekunden warten. Scanresults bringt als Ausgabe eine Liste aller sichtbaren APs inklusive Signalstärke in dB. Du musst diese Prozedur einmal (bzw. mehrmals für zuverlässigere Ergebnisse) mit "wl antdiv 0" und dann mit "wl antdiv 3" machen. Dann wirst du schon sehen, ob du davon profitierst, oder nicht.

Ich habe die Übung gestern gemacht und kann sagen, bei starken APs >= -70 dB bringt sie gar nichts. Bei den schwächeren APs (< -80 db) fängt sich die Rx-Diversity bezahlt zu machen und zwar rein subjektiv (mein Versuch) bringt eingeschaltete Rx-Diversity einen Gewinn von 3 bis 8 dB (!). So gesehen war es von mir nicht ganz umsonst, eine zweite Antenne an meinen wl-500gP dran zu bauen. Ich selber profitiere aber von meiner Lösung kaum, weil meine Clients niemals so weit entfernt sind, dass deren Signal unter -80 dB sinkt. Oder zumindest glaube ich das :)

Gruß

Robert

swiss_man
28-08-2008, 15:50
Danke für den Hinweis. Das habe ich bereits ausgiebig getestet. Interessanterweise werden bei mir die Werte mit beiden Antennen besser. Allerdings dürfte es wenig ausmachen, wenn der AP "hinter" der Platine liegt, d.h. hinter dem Bereich hinter der Hauptplatine. Die interne Antenne wird ja dann von dieser verdedeckt.
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sich die besseren Werte dann auch in der Realität niederschlagen. Werde deshalb mal die Zeit für Dateitransfers ausmessen, um herauszufinden, ob es in der Praxis was bringt.
Auch würde mich interessieren, welchen Einfluss eine höhere Sendeleistung in der Praxis hat. Bisher habe ich mir lediglich auf die angezeigten Werte bei AP und beim Notebook verlassen.
Fürs Testen werde ich mal das Gerät verwenden, mit welchem der Empfang eh nicht so toll ist (Akoya mini). Im Vergleich zum Latitude D630 ist der Empfang nicht der Hammer, was ich der kleineren Bauform und dem Treiber zuschreibe.

Gruss
swiss_man

swiss_man
28-08-2008, 17:09
Also, habe mal versucht abzuschätzen, wie sich die Einstellungen auswirken. Allerdings sind die Resultate nicht wirklich aussagekräftig. Bei mir wäre demnach (R17=52Ohm!) die optimale Sendeleistung bei 32 mW. Mehr bringt keine Verbesserung. Bei weniger wird es schlechter.
Diversity bringt bei mir nichts, wenn die Sendeleistung gering (< 30 mW) ist. Bei höherer Sendeleistung kann ich praktisch keinen Unterschied feststellen, ob antdiv auf 0 oder 3 gesetzt ist. - Finde es aber verwirrend, dass bei geringer Sendeleistung sich antdiv 3 eher etwas negativ auswirkt.
Auf alle Fälle stehen die Resultate im Widerspruch zu den (vermeintlich) optimalen Werten, wenn man nur auf die angezeigte Signalqualität abstellt.

swiss_man